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Es werden Posts vom Mai 22, 2014 angezeigt.

Der deutsche Reflex

Nein, nicht DER..... Der Andere. Gerade wieder regt mich das unheimlich auf. Da läuft eine Sendung mit Publikum. Ein Fitzelchen Musik wird angespielt. Anstatt der Erstaufführung zu lauschen und die Feinheiten zu erfassen, zucken die krummen Gebeine, die Hände patschen zusammen - kollektive Idiotie setzt ein. Warum muss man immer und bei jedem Scheiß mitklatschen? Noch schlimmer: Unterhaken und schunkeln. Das Ekeligste, was im Bierzelt stattfinden kann. Schweißige Arme, Wärme, Dünste, Nähe. Horror. Nicht, dass die passende krasse Musik dazu gespielt schon schlimm genug wäre, nein, der Gruppenzwang greift um sich. Und weil wir schon mal dabei sind: Sonntag vormittag, Essen mit der Familie, wenn es dumm läuft ist das Essen noch nicht fertig und der Fernseher wird angestellt (ja, Teile der Familie können nicht ohne....). Irgend so eine Sendung mit "Kiwi" läuft. Musik beginnt zu spielen. Mensche, die sich für Künstler halten, bewegen zur Musik vom Band die Lippen. Auch hier:

Geruchs-Overkill

Überfluss. An Düften. Heute ist mir das erstmals aufgefallen, als ich das neue Duschgel benutzt habe. Magnolie. Riecht so, wie früher in meiner Jugend der Duft der Waldbäder und Liegeflächen war. Blumig, leicht ölig, frisch, sonnig. Kurz darauf das Deo. Sensitiv, ohne Aluminiumpartikel, Spray ohne Aerosol. Riecht wie Orangen und Zitronen, ein wenig sahnig. Ein kurzer Duft des Rasierschaumes. Herb. Aber auch weich. Kräftig, Wirkung versprechend. Undefinierbar, ich kenne in der Natur nichts, was so riecht. Waschmittel roch früher mal ähnlich. Heute, das wird mir beim putzen der Brille mit dem frisch gewaschenen Mikrofasertuch bewusst, kommt aus dem Wäscheschrank ein Duft von Äpfeln. Im Winter war da eine leichte Zimtnote dabei. Saisonales Wascherlebnis. Nicht einmal vor dem Klopapier wird halt gemacht. Mein Herzensthema. Ich komme aus der Branche, leide mit jeder neuen Packung, die ich im Handel kaufen muss. Immer dünner, immer neue Innovationen, die als Fortschritt verkauft werd

Entschuldigung

Eine Entschuldigung bedeutet im Wortsinn, sich zu entschulden. Manchmal aber, da ist es einfach nicht möglich, die Last einer Schuld abzuwerfen. Dann, wenn die Wunde zu tief geschlagen wurde. Wenn die Entschuldigung nicht aufrichtig geschieht. Auch - oder besonders - dann, wenn die Entschuldigung durch die Hintertür in den Raum geschoben wird. Oder eben dann, wenn das Verhalten nicht zu entschuldigen ist. Und oft zeigt sich, dass der Begriff Moral doch eher ein dehnbarer ist. Ich geh´ dann mal kochen. Und ein wenig grinsen.