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Die K und die Respa und ich mittendrin

Im Blog ist in der letzten Zeit öfter die Sprache von der Respa. Wird auch so bleiben. Und künftig wird es auch die K geben. ;-) Neu in meinem Leben seit Gestern. Vielleicht ist es wichtig, dazu einmal ein wenig Hintergrundwissen zu vermitteln, damit ich in den nächsten Wochen und Monaten nicht immer wieder in den Blogtexten darauf eingehen muss.

Zuerst ein wenig Sachliches zur Respa. Die Respa und ich, wir kennen uns nun schon über 23 Jahre. Somit länger als ich Marlies kenne. In den 1980er Jahre gegen Ende war ich in einem Reitstall in GW aktiv, schöne Zeit, viele nette Menschen und vor allem Menschinnen. Es war eine unbeschwerte Zeit kurz nach der Ausbildung, der Führerschein hat die erste Freiheit gegeben, Geld war sowieso immer da zu dieser Zeit, Weil: Single, jung, genügsam. Als Lehrling, so habe ich das Gefühl, konnte man sich mehr leisten als heute. Die eine oder andere Schwärmerei ohne Folgen war auch dabei. Und irgendwann tauchte die Respa mit ihrem damaligen Ehemann im Stall auf. Wie das so ist im Leben, entweder man mag einen Menschen gleich oder man mag ihn nie. Sie hat mich - im übertragenen Sinn - gleich erobert.

Mag vielleicht am Sternzeichen liegen, vielleicht auch daran, dass wir Beide manchmal sehr zynisch und sarkastisch sein können. Vielleicht ist das auch unser Schutz gegen die böse Welt da draußen, die uns beiden so sehr weh getan hat in den letzten Jahren. Sei es, wie es ist, wir beide haben so manche Nacht durchgesoffen. Kein Scherz. In der "guten alten Zeit" ging es recht oft zwar sittsam aber doch ungebremst zur Sache. Erst gestern im Café haben wir uns überlegt, woher unser Ausspruch "Du musst sie biegen oder brechen!" stammt. Das war an einer Koppelparty bei meiner Schwester. Sie eine Kiste Asti, ich eine Kiste Asti. Heute würde ich nicht einmal mehr mit einem Stock diese Flaschen anfassen. An diesem einen Abend war das aber anders. Das Wetter war schön, mein Chili zwar noch nicht so gut wie heute, aber die Stimmung toll und das Lagerfeuer wild wie wir. ;-) Und so kam es, dass wir im Laufe des Abends zusammen erst einmal elf (11!) Flaschen von diesem pappsüßen Asti vernichtet hatten. Am nächsten Morgen dann waren es gar 17 gezählte Flaschen, da ist aber nach der Elferzählung die Jaule mit eingestiegen und hat uns geholfen. Die erste Menge geht jedoch alleine auf unser Konto.

Zu dieser Zeit war ich chronisch solo, hatte den Firmenbus dabei und eine Matratze drin liegen, dazu einen Schlafsack. Was brauchte ich mehr? Ich war ja jung. Und irgendwie betäubt. Und ich kann mich noch heute daran erinnern, wie weh in meinem Auge der erste Sonnenstrahl tat, der mich am Morgen gegen acht Uhr am Auge gestriffen hatte. Hochgeschreckt, Kopfschmerzen, als wäre ein Panzer darüber gefallen - und zurück auf das Lager gesunken. Mir war übel wie nie zuvor und danach (ok, die Schnapsprobe bei der Drogen-Micha ausgenommen, andere Geschichte, viel später, anderer Stall), ich wollte einfach nur bewusstlos sein. Oder besser noch: tot. Ging aber nicht, denn ich hatte versprochen, im Dorf bei den Stallbesitzern das Frühstück mit aufzubauen. War nicht so schwierig, es gab Brötchen, Marmelade, Butter und Eier sowie Fruchtjoghurt. Alles absolut uninteressant, ich hatte damit zu kämpfen, alles vom Vorabend in mir zu behalten, Auffüllen war nicht möglich. Die Respa kam übrigens erst einen Tag später wieder in den Stall, ihr Mann muss wohl recht ungehalten über seine Frau gewesen sein. Oder die Dinge, die sich in der Saufnacht in deren Bad begeben haben.

Ein paar Jahre später, ich war da schon mit Marlies zusammen, haben deren Eltern den Reitstall mit ihrem Pferd verlassen. Ich war also in zwei Ställen unterwegs, einmal mit dem geliebten Grünauge im Sesslacher Raum und einmal bei meinen wirklichen Freunden in GW. Eine Zeit lang ging das noch gut, bis mich dann der Stallsenior mit den Worten "Na, spionierste für die ..........s?" aus dem Stall komplimentierte. Ja klar. Bruchbude gegen neuem Stall war angetreten, da spioniere ich in dem umgebauten Säustall,den ich schon seit gut zehn Jahren fast täglich besuche? Zumal ich das gar nicht nötig gehabt hätte, da ich so viele gute Beziehungen zu diesen Menschen dort hatte. Und teilweise noch und wieder habe. In den anderen Ställen, in denen Marlies dann mit dem elterlichen Pferd unterwegs war, habe ich mich nie richtig wohl gefühlt. Am wenigsten eigentlich in dem, der von ihrer Mutter bis vor wenigen Tagen als Pächterin betrieben wurde. Mag es daran liegen, dass die Ex-Fast-Schwiegermutter immer ein recht kühles Verhältnis zu mir hatte, mag es an den anderen Einstellern gelegen haben. Wir haben nie den richtigen Draht zu uns gefunden. Sicher habe ich da auch meine Mitschuld daran, aber es ist nun einmal so. Vielleicht schafft Ms neuer Freund es, ein herzlicheres Verhältnis zu seiner Neuschwiegermutter aufzubauen.

In all den Jahren habe ich dann die Respa immer wieder mal getroffen. Mal auf Turnieren, mal bei Jubiläen (der 50. der Besitzer aus Stall eins war so ein Anlass), mal in Lokalen. Wir hatten da nie so den direkten Kontakt, diesen aber auch nicht ganz verloren. Bis eben vor ein paar Jahren "der Böb" mit schweren Atembeschwerden in das Krankenhaus musste. Zeitgleich war die Respa nur ein paar Zimmer weiter gelegen, komplizierter Bruch am Bein mit noch komplizierteren Komplikationen. Kein Scherz, sie hat viel mit gemacht. Die Respa ist für mich - auch damals schon - ein sexuelles Neutrum. Ein wirklich guter Freund, aber, ich denke das gilt für uns beide, wir können uns nicht mehr vorstellen. Zum Geburtstag gibt es maximal eine Umarmung, das war es dann aber auch schon. Fränkische Distanz. Sogar Marlies war da nicht eifersüchtig. Anderes Thema.... ;-)

Der Kontakt wurde wieder enger, sie hatte Zeit und war über Besuche froh, ich war zu dieser Zeit froh, tagsüber aus der Wohnung flüchten zu können, und wenn es nur für eine Stunde Kaffeetreffen war. Der neue Lebensgefährte der Respa, intern "Jean Pütz" genannt, ist ein fröhlicher, netter Mann, 21 Jahre älter als sie, ein absoluter Filou. Den muss man mögen, ich komme gut mit ihm aus, mag seinen Wortwitz und die Gewandtheit, mit der er durch sein Leben kommt. Und es macht einfach Spaß, ihn dabei zu beobachten, wie er mit Gestik und Mimik die Frauen in seinen Bann zieht. Dieser "JP" ist aber nicht hier in meiner Heimatstadt zu Hause, wohnt ca. 50 km südlicher. Gut drei bis vier Tage in der Woche sehen die sich, verbringen Zeit zusammen in den Wohnungen, haben eigentlich ein recht schönes Leben. Und wenn sie dann in Jokemansmountain vor Ort ist, dann treffen wir uns ab und zu und gehen zum Kaffee oder Essen. Zumindest in diesem Teil ersetzt sie Marlies recht gut. Was wohl auch daran liegen mag, dass Respa, Marlies und ich das gleiche gierige Sternzeichen haben. Der genusssüchtige Stier mag gerne Essen, das schöne im Leben genießen, Reisen, und den Alltag eben Alltag sein zu lassen.

Die Respa ist also die Frau, die mich in den letzten Monaten aufgebaut hat, mich gestützt hat im Leben, die mir nicht mit hohlen Floskeln auf die Beine helfen wollte, sie hat mich wirklich aufgebaut. Und ich befürchte fast, wenn der unwahrscheinliche Fall einer neuen Frau jemals eintreffen sollte, dann müsste diese mich mit der Respa teilen. Natürlich nicht wirklich, aber zumindest ab und zu werde ich mich mit ihr treffen. Und ihr so zur Seite stehen, wie sie es mit mir getan hat, als es mir schlecht ging.

Respa, vielen Dank für die vielen Mühen, die Du mit mir hattest, die vielen Nerven, die ich Dir sicher getötet habe und den vielen Kaffee, den Du mir ausgegeben hast, als ich am Boden war. DANKE!

Tja, dann wäre da noch die K. K ist eine Bekannte von der Respa, die ab und zu auf ein Glas Rotwein bei ihr auftaucht. Rotwein mag ich auch ;-) Die K führt eine Beziehung auf Distanz. Das nur vorab, um da keine Begehrlichkeiten zu wecken. Egal wie dreckig es mir ginge und/oder wie verliebt ich in die K sein könnte (theoretisch) - da würde nichts laufen, denn sie hat einen Mann. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, zwei Menschen zu trennen um meinen Vorteil abzuschöpfen. Vielleicht bin ich da wirklich ein Steinzeittier, aber ich bin so. Punkt. Und, so wie ich es gestern Nachmittag herausgehört habe, die K sieht es ebenso. Komme was da möge, bedingungslose Treue zum Mann. Die K ist im gleichen Alter wie Marlies, hat ebenfalls grüne Augen, sogar noch strahlender, wenn ich richtig gesehen habe. Und sie ist eine Bildhübsche. Was also heißt, meine Chancen bei der Frauenwelt sinken nicht weiter in ihrem Beisein, da man mir so eine Frau nicht zutrauen würde. Das nur am Rande, um nicht den Anschein einer beginnenden Romanze auch nur zu erwecken.

Mehr kann ich zu K noch nicht sagen, außer vielleicht, dass ich das Parfum erschnuppert habe, und ein paar andere Dinge, die einem Mann eben so auffallen. Aber, nur Banalitäten. Demnächst gibt es dann ein Weißwurst-Essen, denn als gebürtige Neufünfländerin kennt sie sowas nicht. Ach ja, und dann gibt es noch TheLine, die Tochter. Die lerne ich aber erst irgendwann einmal kennen. Oder auch nicht.

Kommentare

  1. War mir schon klar, ganz so blond bin ich dann doch nicht. Darum hab ich ja auch meine Kinder nummeriert.

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  2. Also, ich bin ja ziemlich trinkfest, dich sauf ich so untern Tisch. Und Asti ist *sabber* LECKER! Aber 11 Flaschen? Nee nech? Das würd selbst ich nicht schaffen, und das will schon was heißen ;-).

    Ich bin da anders, Menschen, die ich von Anfang an nicht mag, die gibt es eigentlich nicht. Wirklich. Jeder ist wie er ist, mit Macken und Unarten, jeder hat irgendwie was nettes find ich. Bis sie sich dann entpuppen als das, was sie sind. Die Mehrzahl egoistisch, zu sehr von sich eingenommen, gefühllos, nichtssagend, oberflächlich. Ausnahmen gibt es, ja, aber nur wenige. Will sagen, ich hab noch nie jemanden gleich nicht gemocht, das hat immer eine Weile gedauert. Es hat lange gedauert, bis ich Schatzi verstanden hab, der immer sagt, die Menschen sind es überwiegend gar nicht wert, sie zu mögen, weil sie einen am Ende doch nur verarschen und nur an sich denken.

    Tja, das hat Schatzi auch immer gesagt, er würde nie in eine Ehe/Beziehung einbrechen und jemanden "wegnehmen". Ich aber war verheiratet als ich ihn kennen gelernt habe. Wir haben uns verliebt, trotzdem war da immer noch der Mann, der Angetraute. Wenn aber die Ehe/Beziehung nur noch eine Farce ist, wenn die Gefühle längst tot sind, dann ist das kein "Wegnehmen" mehr, denn dazu gehören immer zwei. Und ich hab gar nicht gewusst, wie tot die Gefühle waren, bis Schatzi sie wieder erweckt hat bzw. bis er mir gezeigt hat, wie sich Liebe anfühlen kann. Denn das wusste ich bis dahin nicht, auch wenn ich mehr als 20 Jahre verheiratet war.

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